Die IG BCE steht, wie alle anderen Institutionen, vor großen Herausforderungen. Betriebsschließungen, Dekarbonisierung, Abwanderung von Großindustrie, und immer weiter steigende Lohnnebenkosten drücken auf den Industriestandort Deutschland und damit auch die Belegschaften und unseren Mitgliedern. IG BCE Hauptvorstandsmitglied Alexander Bericht stand den Funktionären Rede und Antwort zur Situation in unserer Gewerkschaft.
Momentan stehen bundesweit 565.000 Organisierte in unseren Mitgliederlisten. Davon sind 370.000 betriebstätige Mitarberinnen/er. Der Rest (ca. 195.000 Mitglieder sind Ruheständler, Studenten, Schüler, Hausfrauen, und Einzelpersonen. Aufgrund der seit Jahren sinkenden Mitgliederzahlen bekommt die IG BCE ein Problem mit der Finanzierung, worauf unstrittigerweise reagiert werden muss.
Zum Bundeskongress im Oktober 2025 liegt dazu ein Beschlussvorschlag mit Satzungsänderung vor. Bisher finanzierten sich die OG satzungsgemäß aus 10% ihrer Mitgliedsbeiträge. Bedeutet, dass die OG Herzogenrath-Würselen hat z. Z. 703 zahlende Mitglieder in ihren Listen führt. Von der Summe der monatlichen Beiträge zur IG BCE bekommt die OG für ihre Arbeit 10 %, die restlichen 90 % gehen in die weiteren Organisationsstrukturen.
Mit dieser jährlichen Budgetsumme war die Arbeit der OG abgesichert. Satzungsgemäße Aufgaben wurden erfüllt.
Informationspflicht, Mitgliederversammlung, Vorstandssitzungen, Bildungsprogramm, soziale Fürsorge, Politische Bildung, Durchführung Maifeier, Jubilar Ehrung und. Aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen (wir hatten mal 1100 Mitglieder) und der gestiegenen Kosten, Inflationsrate, Portogebühren, GEMA und vieles mehr, unterliegt die Arbeit in der OG sowieso ständig der Finanzkontrolle.
Der Antrag für den Kongress 2025 sieht vor, diese bewährte Finanzierung der OG um 50 % zu reduzieren. Wir würden also nur noch 5 % Rückvergütung von unseren Mitgliedern bekommen. Ein Rentner, mit Durchschnittsbeitrag von 8,00 € im Monat, würde unsere OG Kasse mit 0,40 € pro Monat füllen. Pro Jahr also 4,80 €. Davon geht schon die Einladung zur Jahreshauptversammlung mit Druck- und Portokosten, sowie eventuell eine Karte zum runden Geburtstag ab. Ganz zu schweigen von Aktivitäten zum 1. Mai oder der anstehenden Jubilar Ehrung. Webhosting und Webbetreuung, Rückvergütung für Vorsitzende/r und Kassierer/in sind in der Aufstellung noch nicht erfasst.
Übrigens liegt der Durchschnittsbeitrag für Aktive AN/innen im Bezirk Alsdorf bei ca. 21,00 €. Würde nach erfolgreicher Satzungsänderung eine monatlichen Rückvergütung für unsere OG von 1,05 € bedeuten. Das geht gar nicht. Ein großer Fehler bei allen Betrachtungen zur zukünftigen Finanzierung der OG liegt darin, das immer mit absoluten Zahlen gerechnet wird. Ortsgruppen bekommen zu viel Geld, haben zu hohe Rücklagen. Die Rechnung mit relativen Werten wäre da fair gewesen, denn auch wir unterliegen dem Mitgliederschwund und der allgemeinen Preisentwicklung.
Damit ist eine satzungsgemäße Erfüllung der OG Arbeit nicht mehr gewährleitet!
Wir bitten euch alle recht herzlich den Veränderungsprozess der IG BCE konstruktiv zu begleiten, wir alle sind die Gewerkschaft. Da darf man eine Seite nicht gegen die andere Ausspielen. Neue Konzepte ja gerne, sind dringend nötig, aber nicht auf Kosten einzelner in der Organisation.